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Entlastungsbau Pädagogische Hochschule,
Freiburg im Breisgau

Die Bestandsgebäude der Pädagogischen Hochschule in Freiburg im Breisgau müssen in den kommenden Jahren umfangreich saniert werden. Die dafür notwendigen Ausgliederungen sollen in einem Neubau eines Verwaltungs- und Lehrgebäudes untergebracht werden, der später auch die notwendigen Flächen für den wachsenden Raumbedarf der Hochschule nachweisen wird.   

Der neue, viergeschossiger Baukörper bettet sich, in Form und Höhe angemessen, zwischen das bestehende Wohnheim und das Kollegiengebäude II ins Grüne, ohne den Baumbestand zu gefährden. Trotz seines solitären Charakters kann der Neubau das Campusareal nach Süden abschließen, die städtebauliche Flucht entlang des Kunzenweges durch den Gebäudeversprung nachzeichnen und eine Eingangsgeste definieren.
Der barrierefreie Haupteingang (Campusseite) liegt im Norden an einem zurückhaltend gestalteten Platz, der über eine Verlängerung des Wegs zum Kollegiengebäudes II erschlossen wird. Das in seiner Lage angepasste Biotop grenzt an den Platz und verleiht ihm eine besondere Aufenthaltsqualität.
Ein weiterer Eingang ist sinnfällig auf der Südseite angeordnet, über den man vom Kunzenweg kommend auf kurzem Wege in das Gebäude gelangen kann. Beide Eingänge führen die Studierenden in das sogenannte Forum, dem lebhaften Zentrum des Hochschulneubaus. Hier sind im Erdgeschoss Studiensekretariate und das Studierenden-Service-Centrum (SSC), in den Obergeschossen Seminar- und Unterrichtsräume situiert. Aufgrund des hohen Personenaufkommens ist dieser öffentliche Bereich als Versammlungsstätte eingestuft. Die Gebäudebereiche, die der Verwaltung dienen, sind ringförmig um zwei Innenhöfe in Ost und West angeordnet.

Der Entwurf ist konsequent als Holzbau entwickelt worden und nutzt das repetitive Raumprogramm sowie die gewählte geometrischen Ordnung. Das Grundraster beträgt 62,5 cm, das Primärraster 3,75 m, abgestimmt auf die Raumgrößen. Der überwiegende Teil des Gebäudes ist eine Holzskelett-konstruktion aus Stützen und Trägern, die sich aufgrund der Spannweiten und des stringenten Rasters ideal für einen Holzbau eignen. Das primäre Holzskelett wird mit Balkenlagen verdichtet, die zusammen mit der darüberliegenden Ortbetonschicht als HBV-Decke wirken. Die beiden notwenigen Treppen in Süd und Nord sind in Stahlbeton geplant und bilden zusammen mit den Technik-schächten die aussteifenden Kerne des Skelettbaus.  Es handelt sich um eine zeitgemäße Holzkonstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad, die der Aufgabenstellung, den Belangen der Nutzerschaft sowie den Zielen der Holzbauoffensive des Landes BW vollumfänglich gerecht wird.

 Gebäude- und Energiekonzept wurden integral unter Berücksichtigung einer guten Energieeffizienz, einer hohen Arbeitsplatzqualität und einem nachhaltigen Gesamtkonzept geplant. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach komplettiert den nachhaltigen Anspruch des Gebäudes.

Bauherr: Vermögen und Bau BW, Amt Freiburg
Planung und Realisierung: 2020-25
BGF und BRI: 7.900 m², 29.500 m³

Wettbewerb 2020, 1. Rang

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