Baumäckerhalle, Bihlafingen
Das schmale, handtuchartige Grundstück, das Kindergarten, Schule und Baumäckerhalle vereint, fällt von Norden nach Süden stark ab. Die gewählte Position des Neubaus schließt das Grundstück nach Norden hin ab und öffnet mit einer bodenbündigen Glasfront großzügig den Blick nach Süden auf den Rasenplatz. Der kompakte Baukörper nutzt die Topografie des Geländes, ein Teil der Nutzungen verschwinden im Hang, wodurch sich Baumasse und Höhenentwicklung moderat entwickeln. Die Sporthalle wird von Grün umspielt und die Freianlagen sind naturnah gestaltet.
Entsprechend seiner Lage am Hang hat der Neubau zwei Zugänge: Von Norden erscheint die Halle als niedriger, in die Umgebung eingepasster, flacher Langbau. Hier betritt man die Baumäckerhalle im Obergeschoss und hat Blickkontakt in den Halleninnenraum. Auf diesem Geschoss befinden sich die Umkleiden für Sportlerinnen und Sportler. Über eine einläufige Treppe gelangt man in das Foyer im Hanggeschoss, wo sich auch der zweite Zugang für die Schülerinnen und Schüler befindet. Zentral im Foyer liegt die Küche, die Veranstaltungen in der Halle wie auch im Freien gut versorgen kann.
Der Gebäudeentwurf weist eine feingliedrige Struktur im Raster von 2.50 m auf und ist konsequent als konstruktiver Holzbau entwickelt. Die erdberührten und frei bewitterten Bauteile sind dagegen aus Stahlbeton konstruiert. Das filigrane Tragewerk des Hallendachs – 160 Millimeter breite Polonceau-Träger aus Buchenfurnierschichtholz – prägt die Innenraumwirkung maßgeblich.
Die Tragelemente sind komplett vorgefertigt und wiederverwendbar. Die reversible Fügung in den Auflagerpunkten zu den ebenfalls aus Buchenfurnierschichtholz bestehenden Stützen unterstreicht den kreislauffähigen Anspruch des Tragwerks.
Die geschlossenen Außenwandelemente sind in Holzrahmenbauweise mit einer Fassadenbekleidung aus vertikalen, grau lasierten Lamellen aus Fichtenholz konstruiert. Die Geometrie der Lamellen unterteilt den zweigeschossigen Baukörper und zeigt den Übergang der Bauweisen auch nach außen. Großzügige Verglasungen gestalten die Längsseiten der Halle und ermöglichen einen ungestörten Blickbezug in die Landschaft sowie eine gleichmäßige Belichtung des Innenraums. Fensterbänder im oberen Bereich sorgen für eine natürliche Belüftung der Halle. Für Oberbürgermeister Ingo Bergmann ist diese Halle „ein wichtiges Infrastrukturelement Bihlafingens“, ein Ort des Wohlbefindens für Jung und Alt.
Bauherr: Stadt Laupheim
Planung und Realisierung: 2018-25
BGF und BRI: 970 m², 6.500 m³
Wettbewerb 2018, 1. Rang
Fotos: Zooey Braun, Stuttgart